Koffer werden im B2B Bereich nahezu ausnahmslos bedruckt. Hierzu gibt es neben dem Digitaldruck den sog. Siebdruck. Bei dem Siebdruckverfahren handelt es sich um ein sog. Schablonen-Druckverfahren.

Das Herstellungsverfahren:

Zur Vorbereitung für dieses Druckverfahren wird ein Sieb in einem Druckrahmen befestigt und von beiden Seiten mit einer Kopierschicht beschichtet. Die im Sieb enthaltenen Gewebemaschen werden dabei mit der Kopierschicht durchtränkt. Die Druckseite wird dabei immer zuerst beschichtet. Auf die gegenüberliegende Seite, die sog. Rakelseite, wird anschließend mehrmals die Kopierschicht aufgetragen, um die unebene Struktur der Gewebemaschen auszugleichen. Es gibt sog. Direktschablonen, die während des anschließenden Druckverfahrens auf dem Sieb verbleiben können und so dafür sorgen, dass bestimmte Bereiche beim Druck abgedeckt und somit ausgespart werden. Eine sog. Indirektschablone, auf der mit schwarzer Farbe ein Motiv oder Logo aufgebracht wurde, wird auf die Druckseite gelegt. Im Anschluss wird der Druckrahmen nebst Schablone mittels einer UV-Lichtquelle belichtet. Dabei wird die Kopierschicht, die nicht von dem schwarzen Motiv/Logo abgedeckt wird, durch die Strahlung zerstört und kann entfernt werden. Nach der Trocknung kann der Druckrahmen mit den Aussparungen von der Schablone für den Druck verwendet werden. Während des Druckverfahrens wird die Druckfarbe auf das Sieb aufgetragen und mit einer Gummirakel durch das Sieb auf das darunter liegende Druckobjekt gedrückt. Siebdrucke sind UV-strahlungsbeständig, nicht wasserlöslich und haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit ist eine Mindestmenge von 100 Drucken sinnvoll. Die Vorkosten für die Film- und Sieberstellung, sowie die Maschineneinrichtung fallen separat für das zu druckende Motiv einmal an. Im Siebdruck lassen sich beliebig viele Farben drucken.